"Wir werden uns diese Zeit (der Coronakrise) noch zurückwünschen."
Carsten Alex, Jahrgang 1965, gebürtiger BERLINER
… hat sich in den letzten Jahren zu einem der gefragtesten “Auszeit-Experten” im deutschsprachigen Raum entwickelt. Er hat das gemacht, von dem viele Menschen ein Leben lang immer nur träumen: Aussteigen, um Einzusteigen – ins Leben! Alex gehört zu den Pionieren der “Auszeit-Bewegung”. Was heute schon fast selbstverständlich anmutet, war im Jahr 2000 noch etwas ganz verrücktes. Er hat früh erkannt, dass Menschen auch (längere) Regenerationsphasen brauchen, um langfristig den Anforderungen einer Leistungsgsellschaft gewachsen zu sein. Selbstsorge. Ohne Wenn und Aber!
Nach einer ersten längeren Auszeit von zwei Jahren (2000-2002) kehrte er erfolgreich ins Management der Daimler AG zurück. Um nach vier Jahren eine weitere Auszeit von anderthalb Jahren anzutreten (2006-2008). Diese Auszeiten hat er genutzt, um über seine Prioritäten und Werte im Leben nachzudenken … und ließ Taten folgen: Im Jahr 2006 erschien sein Erstlingswerk, “Zeit zu entdecken | Tagebuch eines WeltenReisenden”, das 2012 anlässlich der 3. Auflage vollständig überarbeitet wurde und im November 2015 in der 4. Auflage erschienen ist. Bereits ein Jahr später folgte “Der Auszeiter | Vom Management ins Leben – und zurück”, das sich aktuell in der 6. Auflage (Oktober 2015) befindet und bereits mehr als 3.800 begeisterte Leser fand.
In der konsequenten Weiterentwicklung und Professionalisierung seiner Idee vom LEBEN UND ARBEITEN IM GLEICHGEWICHT erschien 2009 “Auszeit als Chance. Mit Sabbatical der Karriere auf die Sprünge helfen”, das im SIGNUM Verlag erschien. Ein Buch der besonderen Art, ist es doch Sachbuch, Erfahrungsbericht, Informationsquelle und Ratgeber zugleich.
Im September 2013 veröffentlichte er sein viertes Buch “Mythos AUSZEIT | 98 Fragen, 104 Antworten” und beantwortet im Interview mit Dr. Paul D. Henkel kompakt, unterhaltsam und von seinen eigenen Erfahrungen getragen, die wichtigsten Fragen rund um das Thema “Auszeit”.
Carsten Alex versteht sich als Autor, Querdenker, Freigeist, Coach, Berater, Trainer – und passionierter Auszeiter. In seiner Einrichtung “Menschen, mitWirkung.” bietet er neben einer professionellen Auszeit- und Sabbaticalberatung auch weitere, sehr wirksame Qualifizierungsmaßnahmen an.
Carsten Alex über sich:
"Es ist die Persönlichkeit des Menschen, die den Unterschied macht. Erfolgreich im Beruf kann man nur sein, wenn man von dem überzeugt ist, was man tut. Da lohnt es sich, mal die Perspektive zu wechseln und sein Leben und seine Tätigkeit mit anderen Augen zu sehen. Um Luft zu holen und die Dinge aus einem anderen Blickwinkel sehen zu können, nahm ich mir vor einigen Jahren die Freiheit einer Auszeit – und reiste um die Welt. Viele neue Eindrücke zeigten mir, dass es eine Vielzahl an Lebensmöglichkeiten und Zielen gibt – und jeder sein eigenes Ziel für sich definieren muss. Nur so kann er es letztlich erreichen."
[aus carstenalex.de]
In seinem Buch "Auszeit als Chance" hat er die Potenziale beschrieben und gibt viele wertvolle Hinweise aus eigener Erfahrung für die Vorbereitung, Gestaltung und Reflexion dieser besonderen Lebensphasen.
Diese Fragen hat Leadership Coach Carsten Alex wie versprochen im Nachgang des MoTcast zusammengestellt.
>> Download der 14 Fragen (pdf) >>
I. Einstieg ins Thema – corona days in spring 2020
1. Wenn Sie sich selbstkritisch – im Sinne von „Ich habe jetzt freie Zeit und mache etwas Positives daraus“ – hinterfragen: in welcher Haltung und Einstellung begegnen Sie dieser besonderen Zeit?
II. Perspektiven. Wechsel. Aus. Zeit!
Häufig heißt es: „Wenn ich doch nur endlich mehr Zeit hätte, dann…“ ZEIT haben Sie aktuell ggf. mehr als Ihnen lieb ist!?!
2. Was genießen Sie an der aktuellen Zeit?
3. Welche positiven Aspekte können Sie der aktuellen Situation abgewinnen?
4. Wie geht es Ihnen aktuell, was fehlt Ihnen für Ihr persönliches Wohlbefinden?
War Ihnen die besondere Bedeutung bewusst?
5. Was sind bis zum heutigen Tag Ihre drei wesentlichen Erkenntnisse:
6. WAS ist „die Kernbotschaft“, die Sie zum jetzigen Zeitpunkt, aus der Corona-Krise für Dritte haben?
7. Was haben Sie in den nächsten Wochen, Monaten unserer Corona-Zeit noch vor? Welche Pläne und Vorhaben stehen an?
III. Anerkennung und Wertschätzung in Zeiten von Corona
8. Wer schenkt Ihnen aktuell Anerkennung und Wertschätzung?
Spüren Sie aktuell Defizite?
Wenn ja, welcher Art sind diese Defizite?
9. Wem schenken Sie aktuell Anerkennung und Wertschätzung?
10. Wie bewerten Sie in dem Kontext Ihre unterschiedlichen Rollen im persönlichen und beruflichen Umfeld?
IV. Après Corona: Risiken und Nebenwirkungen
11. Haben Sie schon eine Vorstellung, was Sie „nach Corona“ anders machen werden?
12. Was wird sich „nach Corona“ in Ihrem Leben konkret verändert haben bzw. was werden Sie konkret verändern (wollen)?
13. Wird sich Ihrer Einschätzung nach etwas nachhaltig in unserer Gesellschaft verändern?
14. Was bleibt?
"Auch ich bin aktuell gezwungen, diese Auszeit zu nehmen."
"Ich erlebe im Umfeld - gerade auch in den Medien - eine extrem hohe Sensibilität was das Thema angeht: Unsicherheit schüren, Ängste."
"Corona ist für fast alle die fremdbestimmte Auszeit."
"Ich weiß um meine innere Stärke und Stabilität."
"Wir hatten anfangs eine Phase, in der die Menschen mehr nach innen gerichtet waren. Mittlerweile erleben wir wieder den Blick nach außen. Wir sind weiterhin damit beschäftigt, wer hier wann, wo, was gesagt hat. Es findet weiterhin das Sich-gegenseitig-verrückt-machen statt."
"Ich bin sehr gespannt darauf, was die Menschen aus dieser Zeit mitnehmen werden, wenn es dann wieder losgeht."
"Die Gesellschaft geht sehr vernünftig damit um, aber jeder einzelne macht sich dann doch wieder extreme Sorgen darum, wie es weitergeht."
"Die Frage des Sommerurlaubs ist eine echte Luxusdiskussion. Wir haben noch im nächsten und übernächsten Jahr genug Zeit für Sommerurlaube."
"Im Kollektiv wird es schwierig mit dem Lerntransfer."
"Es sind entschleunigte Tage. Du musst dich vor niemandem erklären, warum du vielleicht nicht so aktiv bist. Dieser Erklärungsdruck, den wir für gewöhnlich in unserer Gesellschaft haben, fällt weg. Und diese Zeiten werden wir uns zurückwünschen."
"Im Moment können wir das schlecht reflektieren, denn wir sind ja noch mitten drin im Spiel."
"Corona als Geschenk? Da muss man vorsichtig sein, weil es für einige durchaus belastende Zeiten sind. Aber es ist insofern ein Geschenk, weil es für alle real existiert. Sonst war die Auszeit immer etwas für andere - also die Menschen ohne Familie, für die Wohlhabenden. Jetzt hat jeder einzelne die Chance, aus dieser geschenkten Zeit etwas zu machen."
"Die Aus-Zeit braucht es, um das eigene System runterzufahren und überhaupt nachdenken zu können."
"Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bekommt jetzt einen extremen Schub."
"Wir haben genug Aufgaben für die Gesellschaft."
""Dafür habe ich keine Zeit" wird nach Corona nicht mehr greifen."
"Jetzt kommen wir alle aus dieser Auszeit zurück. Und die Chance, dass die kritische Masse erreicht wurde, ist extrem hoch."
Mein Dank gilt Carsten Alex für die Anstiftung zu einem echten Entwicklungsgespräch auf Augenhöhe in einer sehr besonderen Zeit.
Wer mehr über die Gestaltung einer selbstgewählten Auszeit erfahren möchte, dem lege ich unseren MoTcast 037 "Auszeit - Ausstieg aus dem Hamsterrad" aus dem Februar 2017 ans Herz. Dort spricht Carsten Alex über seine Erfahrungen mit zwei echten Auszeiten vom Management-Leben, die Königsdisziplin Selbstmanagement und Tipps für die eigene Reise ins Ich.