Blog Post

114: Neue Freiheit nach Fahrplan

Ingo Stoll • 22. Mai 2020

Christian de Vries

"Warum entscheidet sich ein Redakteur, Unternehmer und Digitalexperte mit 57 Jahren dafür, noch einmal etwas ganz Neues zu beginnen und Busfahrer zu werden?" Diese Frage schoss mir durch den Kopf, als ich zufällig die Kommentare auf einen Facebookbeitrag von Christian de Vries las. Und ganz offensichtlich handelte es sich bei diesem Schritt nicht um die erste, bewusste Transformation seines (Berufs)Lebens. Ein überraschendes Gespräch mit einem Unbekannten über Veränderung, Entwicklung, Aufbruch und Freiheit.

"Und wenn alles nicht passt, fahr' ich Bus."

Über Christian de Vries

"… 57 Jahre alt, war viele Jahre als Tageszeitungs-Redakteur tätig, später dann viele Jahre in der PR- und Öffentlichkeitsarbeit für mittelständische Unternehmen in verschiedenen Branchen unterwegs. Von Beginn an im Web, unterwegs auf allen namhaften Dialog-Plattformen wie Facebook, Twitter und vielen weiteren mehr.



Umfangreiche Erfahrung im Aufbau von interner und externer Unternehmenskommunikation, Internetseiten, Dialog-Plattformen, Community-Management, Erstellung von Seiten-Konzeptionen und Marketing-Strategien, sowie die Verbindung von Offline- und Online-Strategien."


[Quelle: https://www.cdv-kommunikationsmanagement.de/impressum]

Zitate und Statements aus der Sendung

"Ich habe angefangen darüber nachzudenken, ob es irgendwo ein tragfähiges Konstrukt geben kann, mit dem ich einfach meinen Kühlschrank füllen kann."

 

"Meine Erfahrung mit 57 Jahren ist, dass man mir nicht abnimmt, dass ich dieses digitale Getöse kann."

 

"Eine Online-Redaktion lässt sich nicht von außen einrichten. Da musst du drin sein."

Selfie mit Linienbus: Neue Inhalte und eine ganz neue Verantwortung für Christian de Vries

"Ich weiß von mir, dass ich ein Spezialist für den Aufbau bin."

 

"Social Media wurde in vielen Unternehmen institutionalisiert. Es hinterfragt aber niemand, was sie wirklich damit erreichen wollen."

 

"Ich bin nicht der Standard Social Media Manager."

 

"Ich wäre durchaus noch gerne in dem Bereich geblieben, aber es passten in vielen Fällen die Rahmenbedingungen nicht mehr."

 

"Was man als Journalist und Redakteur lernen und stark verinnerlichen sollte, ist eine möglichst nie nachlassende Neugierde. Eine Neugierde was Geschichten und Menschen angeht - aber auch was technische Möglichkeiten angeht."

 

"Der Schritt ins Unbekannte fällt dann irgendwann zunehmend leichter, weil man natürlich dann zurückblickend sagen kann 'hat die letzten Male auch funktioniert'." 

 

"Was kann denn passieren? Eigentlich nichts."

 

"Es ist mir vielleicht leichter gefallen, weil sich das über viele Jahre aufgebaut hat. Dann ist es irgendwann nur noch Übung."

 

"Den Mut (für den Schritt ins Ungewisse) muss man sich aufbauen, aber man kann so viele Sachen schaffen."

Benefit des Schichtdienstes: Momente der Stille - ganz früh und ganz spät

"Man sollte sich sehr gut mit seinem eigenen Bauchgefühl auskennen. Klingt banal - ist es aber tatsächlich nicht." 

 

"Ich bin hochsensibel. Und ich gehe keiner Auseinandersetzung aus dem Weg."

 

"Was ich ganz wichtig finde, ist eine ganz ehrliche Selbstreflexion - auch der eigenen Vergangenheit."

 

"Manches in meinem Leben ist grandios gescheitert."

 

"Ich habe mein Leben verschlankt. Ich habe meinen kompletten Besitzstand reduziert - auf das absolut Wesentliche."

 

"Ich möchte gerne jederzeit innerhalb von 3 Tagen umziehen können."

 

"Das ist gar nicht so viel, was man dann an Sicherheit braucht."

 

"Mir reicht oftmals ein einziger Mensch hinten in meinem Bus - und dann ist alles, was ich da tue, sinnvoll."

 

"Natürlich gibt es in Einzelfällen auch Unverständnis."

 

"Ich kann wieder in Konzepte einsteigen. Aber ich kann eben auch acht Stunden Bus schieben. Alles gut."

 

"Ich war sehr überrascht über das Feedback auf meinen Blogpost. Es gab viele direkte Rückmeldungen, die sagten "Genau das suche ich auch noch für mich"."

 

"Ich weiß aus vielen HR-Abteilung, dass Bewerbungen von Leuten über 40, 50 gar nicht mehr auf den Tisch kommen. Das ist Realität. Da muss niemand mit dem Begriff vom Fachkräftemangel kommen."

 

"Wir müssen unser Altersbild komplett überdenken."

 

"Wir sind unfassbar auf Konsum gepolt. Nur wenn wir kaufen wie blöd, funktioniert unsere Wirtschaft." 

Links zur Sendung

 

Mein Dank gilt Christian de Vries für seine Zeit und sein Einlassen auf ein Gespräch mit einem Unbekannten.

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