"Nur wer träumt, kann Zukunft erfinden."
(Foto by David Vogt)
International bekannt wurde Valentin Thurn mit den Kino-Dokumentarfilmen „Taste the Waste – die globale Lebensmittelverschwendung“ und „10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?“. „Taste the Waste“ prämierte auf der Berlinale 2011 und gewann den Umwelt-Medienpreis der Deutschen Umwelthilfe und weitere 15 Preise im In- und Ausland. Der Dokumentarfilm lockte in Deutschland über 130.000 Zuschauer ins Kino sowie weitere 30.000 in Österreich. Weltweit wurde der Film im Fernsehen in über 30 Ländern ausgestrahlt. Das Buch zum Film mit dem Titel „Die Essensvernichter“ erreichte als „Spiegel-Bestseller“ eine Auflage von über 35.000. Auch sein zweiter Kinofilm „10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?“ bekam zahlreiche Preise, darunter den deutschen Naturfilmpreis 2015. Das Buch zum Film mit dem Titel „Harte Kost“ bekam den Salus-Medienpreis 2015.
Darüber hinaus realisierte Valentin Thurn in den vergangenen 25 Jahren über 50 Dokumentationen für ARD, ZDF und ARTE, darunter mehrere preisgekrönte wie „Ich bin Al Kaida“ (Nominierung Deutscher Fernsehpreis), „Mit meiner Tochter nicht!“ (Beste Dokumentation Filmfestival Eberswalde) und „Tod im Krankenhaus“ (ARGUS-Medizinpreis 2008).
Valentin Thurn arbeitet als TV-Produzent, Autor von Hörfunk-Features und Sachbüchern. Als Dozent sprach er bei Kongressen und Seminaren über Film und Journalismus unter anderem in Großbritannien, USA, Russland, Frankreich, Norwegen, Indien, Mexiko, Argentinien, Ecuador und Südafrika. Er ist Jury-Mitglied des Wettbewerbs „Zu gut für die Tonne“ des Bundesernährungsministers und bei diversen Filmfestivals wie InterFilm Berlin, CinemAmbiente Turin und Festival Vert Meaux.
Valentin Thurn gründete 2012 den „Foodsharing e.V.“ und 2014 den „Taste of Heimat e.V.“ und inspirierte über 40 Städte im deutschsprachigen Raum, einen Ernährungsrat zu gründen.
Er studierte Geographie, Ethnologie und Politik in Aix-en-Provence (Frankreich), Frankfurt und Köln und wurde an der Deutschen Journalistenschule in München zum Redakteur ausgebildet. Für sein Lebenswerk wurde ihm der Journalistenpreis der Deutschen Gesellschaft für Geographie verliehen.
(Quelle: https://www.thurnfilm.de/ueber-uns)
Rund drei Jahre hat Dokumentarfilmer Valentin Thurn („Taste the Waste“) die Protagonisten seines neuen Films TRÄUM WEITER! Sehnsucht nach Veränderung begleitet. Dabei ging der Autor und Regisseur der Frage nach, wie Menschen, die ihrem Alltagstrott entfliehen wollen, den Spruch „Lebe deinen Traum!“ mit Sinn erfüllen und in die Tat umsetzen.
Immer wieder überraschend, mit großer Nähe, sensibel und ausdrucksstark gefilmt sind Porträts entstanden, die von unbeirrbaren Helden voller Optimismus, Mut und Lebensfreude erzählen. „Viele Menschen suchen heute nach echten Alternativen“, sagt Regisseur Valentin Thurn, „für sich selbst und die Gesellschaft.“ Anhand von fünf eindrucksvollen Beispielen zeigt er mit TRÄUM WEITER! Sehnsucht nach Veränderung, wie aufregend dieser Weg sein kann.
Es sind persönliche Revolutionen, mal größer, mal kleiner, die Joy, Van Bo, Line, Carl-Heinrich und Günther anzetteln. Denn sie haben sich in den Kopf gesetzt, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben und gängige Denkmuster zu durchbrechen. Während die eine davon träumt, dass ihre Kinder ohne Schule aufwachsen, möchte der andere zu den ersten gehören, die den Planeten Mars besiedeln. Sie sind Fantasten, Idealisten, Pioniere – und allen ist eines gemeinsam: Sie haben für sich entschieden, dass Selbstfindung nur dann funktioniert, wenn man Ziele nicht länger vor sich herschiebt und endlich den Mut aufbringt, seinen Traum zu leben. Die eigene Wirklichkeit ändern zu wollen, ist das eine. Und wahrscheinlich leichter gesagt, als getan. Doch loszulassen, zu sich selbst zu finden und seine Vision zu verfolgen, ist, wie sich schon bald zeigt, ein Weg, der nie zu Ende ist...
"Nur dann, wenn man nicht alles als alternativlos betrachtet hat man überhaupt eine Chance, Neues zu entwerfen."
"Wir bewegen uns in einem System, dass mit rasender Geschwindigkeit gegen die Wand fährt."
"Uns ging es nicht darum zu sehen, welche Lösung jetzt die beste ist oder wer kann jetzt die Welt retten. Wir wollten Leute, die es geschafft haben, aus ihrem eigenen Hamsterrad auszubrechen."
Von der Marsbesiedlung bis zu Inseln aus Müll - echte Träume und Träumer!
"Wir sind oft auf der Arbeit in einer Tretmühle gefangen - und da braucht es manchmal regelrecht einen Arschtritt, um da rauszukommen."
"Ich fürchte, ich war schon immer ein Träumer. Aber der Anstoß, diesen Film zu machen, hat durchaus was damit zu tun, dass ich mich selbst in einer Tretmühle befunden habe."
"Wir haben mit dem ganzen Team gesprochen - auch denen, die sonst hier nicht kreativ arbeiten - und wollten wissen: "Was verbindet ihr eigentlich mit träumen?", also es geht um Tagträume und Zukunftsvisionen."
"Wir haben viele Menschen und Geschichten recherchiert, die am Ende gar nicht im Film vorkommen. Ich könnte ein Buch schreiben darüber."
"Es gibt viele Menschen, die etwas Grundsätzliches ändern wollen."
"Wir haben beim Dokumentarfilm kein Drehbuch, dass 1:1 umgesetzt wird. Es passiert oft etwas ganz anderes. Da kommt die eigene Haltung ins Spiel. Die Sternstunden des Dokumentarfilm sind die, in denen etwas Unvorbereitetes, Spontanes passiert."
"Es ging uns auch darum, die Bandbreite zu zeigen. Es ist auch ein völlig verrückter Traum dabei, der nichts mit Weltrettung zu tun hat, sondern vom Flug zum Mars handelt."
"Wir sind vermutlich vom mietfreien Wohnen weiter entfernt, als von der Besiedlung des Mars."
"Wir wollten wissen, warum Menschen an einem bestimmten Punkt ihres Lebens gesagt haben, dass sie etwas ganz anderes machen möchten. Was treibt sie? Und können sie damit auch etwas beim Zuschauer auslösen?"
"Es ist das Wesen der Kunst, dass sie transzendiert, sprich über das Dingliche hinaus denkt."
"Mein allerwichtigstes Learning aus diesem Projekt: Mut zum Nichtstun. Das Pausemachen ist so fundamental, um irgendetwas Wertvolles zu schaffen. Wenn du dir keine Pause gönnst, dann dreht sich dein Gehirm in Kreis - und du kannst nichts Neues erfinden."
"In meiner kleinen Sicherheit, die ich mir gebaut habe, ist es zwar bequem, aber ist es das was ich will?"
"Ich möchte diesen Film nicht streamen. Das Erlebnis Film ist etwas anderes, wenn du einen Film gemeinsam mit anderen siehst - und hinterher darüber diskutierst. Dieser Film ist dazu da, eine Debatte auszulösen - und das soll er auch. Ich warte also lieber noch mal ein halbes Jahr."
"Und natürlich habe ich noch weitere Träume, u.a. den von einem Vision Summit - einem Kongress der Träumer dieses Jahr in Berlin."
"Wichtig ist, dass wir unsere individuellen Träume und die. die wir gesamtgesellschaftlich haben, zusammenbringen. Das wird viel zu oft getrennt gedacht. Das macht überhaupt keinen Sinn. Ich muss bei mir anfangen, um mir dann auch politisch-gesellschaftlich größere Lösungen ausdenken zu können."
Die fünf Protagonisten der Dokumentation "TRÄUM WEITER!"
Mein Dank gilt Valentin für seine Zeit, Offenheit und die Geduld für die Dokumentation echter Träumer aus dem echten Leben.