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127: Zukunftsmodell Genossenschaft

Ingo Stoll • Nov. 20, 2020

André Dörfler (R+V)

Kann ein Modell aus dem 19. Jahrhundert ein Zukunftsmodell sein? "Absolut", sagt André Dörfler, Innovation Manager der R+V und Initiator des MakerCamp Genossenschaften. "Genossenschaften sind vielleicht eines der am besten gehüteten Erfolgsgeheimnisse, aber wir wollen, dass es nicht so bleibt. Es geht darum, das genossenschaftliche Ökosystem bekannter zu machen und seine unverkennbaren Zukunftspotenziale deutlich auszubauen."

Im MoTcast spricht der Genossenschaftslobbyist aus Überzeugung über Potenziale, Praxisbeispiele und die Weiterentwicklungen des Zukunftsmodells.

"Es ist ein unfreiwilliges Geheimnis, wie gut, sinnvoll und hilfreich Genossenschaften für die Zukunft sind."

Über André Dörfler

André Dörfler ist Innovationsmanager und Changemanager bei der genossenschaftlichen R+V Versicherung. Er bringt Mindset und Toolset von Gründern, Start-ups und etablierten Unternehmen mit den Themen Innovation, Nachhaltigkeit, Unternehmertum und Genossenschaften zusammen. Ihm ist es wichtig, Genossenschaftsidee und -praxis zu entstauben – sie frisch und innovativ zu erklären und erlebbar zu machen. Er sagt: „Ich möchte zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der UN (SDGs) beitragen – durch das Wachstum des genossenschaftlichen Ökosystems.“

Zitate und Statements aus der Sendung

"Ich bin in einem EDEKA aufgewachsen, sprich in einer genossenschaftlichen Organisation."

 

"Letzendlich ist Genossenschaft auch ein Tool, auf der Organisationsebene."

 

"Wer ein Unternehmen haben will, das eine demokratische, leistungsorientierte und partnerschaftliche Kultur hat, der sollte mal auf Genossenschaften gucken."

Ende Januar 2020 hat das erste „MakerCamp Genossenschaften“ in der R+V Akademie in Wiesbaden stattgefunden. 

"Für Genossenschaften ist eigentlich gar kein Image vorhanden. Man weiß gar nichts darüber. Das gilt auch für Gründer in der Startup-Szene."

 

"Viele junge Unternehmer aus dem IT-Bereich entdecken gerade Genossenschaften neu, weil für sie das innere Modell einer GmbH nicht mehr passt."

 

"Es gibt weltweit drei Millionen Genossenschaften mit über einer Milliarde Mitgliedern und damit Eigentümern."

 

"Wenn man einen sinnvollen Zweck erreichen will, trägt man zu einer besseren Welt bei."

Fakten zu Genossenschaften in Deutschland (2010)

"Ich will nicht von einem Revival der Genossenschaften sprechen, denn das würde ja bedeuten, dass sie mal tot waren. Das waren sie aber nie."

 

"Genossenschaften können einen starken Mehrwert bieten und damit zur Neugestaltung der Wirtschaft und zum gesellschaftlichen Wandel beitragen."

 

"Nutzt doch für die Zukunft das, was schon da ist - und über viele Jahrzehnte erprobt ist."


"Eine Genossenschaft kann ein Unternehmen in die Zukunft tragen, indem sie Mitarbeiter zu Miteigentümer macht."

 

"Wir haben aktuell 843 Energiegenossenschaften in Deutschland. Das war die größte Gründerwelle von Genossenschaften in den letzten Jahren. Davon dürfte es gerne mehr geben. Warum haben wir nicht in jeder Gemeinde eine Energiegenossenschaft, die zu bezahlbarer, erneuerbarer Energie beitragen und dafür sorgen, dass die Profite daraus in der Region bleiben?"

 

"Was alle Genossenschaften verbindet, ist die genossenschaftliche DNA: Gemeinschaft, Solidarität, Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Demokratie. Es sind die Wert und das Mindset."

 

"Genossenschaften sind nicht für alle geeignet. Wer als Unternehmer der nächste Steve Jobs oder Milliardär werden will, ist hier falsch. Das klappt in einer Genossenschaft nicht."




Ge|nos|sen|schaft
"Vereinigung, Zusammenschluss mehrerer Personen mit dem Ziel,
durch gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb den Einzelnen wirtschaftlich zu fördern."


(Definition laut Duden.de)





"Wir (beim MakerCamp Geno) haben eine große Vision: Wir wollen die Anzahl der Genossenschaften von heute 7.000 auf 30.000 innerhalb von zehn Jahren zu vervierfachen."

 

"Wir bei R+V, DZ Bank, Union Investment und anderen genossenschaftlichen Organisationen haben Trend Labs. Dort ist das Thema Impact Investing und Nachhaltigkeit platziert. Es geht um die Frage, wie Produkte aussehen können, die einen Beitrag dazu einen wirksamen leisten. Ich habe dort die Idee eingebracht, einen Genossenschaftsfonds aufzusetzen. Wenn dieser Fonds gut aufgesetzt ist, können dort Milliardenbeträge zusammen kommen - und diese Beträge brauchen wir."


 

"Ein Teil dieses Fonds soll in die genossenschaftlichen Unternehmen gehen. Und ein Teil des Vermögens soll in Marketing/Kommunikation, Bildung/Forschung und Gründungsberatung gehen."

Links zur Sendung

 

Mein Dank gilt André Dörfler für spannende Einsichten in das alte und neue Zukunftsmodell der Genossensachaften. Und meiner Podcasterkollegin Jule Jankowski, die kurzerhand mit passender Podcastinfrastruktur zur Stelle war.

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