"Wenn wir die Arbeitswelt so flexibilisieren konnten, warum sollte dann Schule so starr bleiben?"
Daniel Bialecki ist Geschäftsführer von scoyo und dreifacher Familienvater. Gemeinsam mit Pädagogen und renommierten Geschichtenentwicklern baute er die Online-Lernplattform und die virtuelle Lernumgebung von scoyo maßgeblich mit auf. Besonders das Thema Lernmotivation und die Frage, wie man die Freude am Lernen aufrecht erhalten kann, liegen ihm sehr am Herzen.
"Wenn Lernen keinen Spaß macht, ist es kein gutes Lernen."
"Man kann sehr wohl Spaß haben beim Lernen - entgegen anders lautender Gerüchte sogar bei fast jedem Thema!"
"Wir helfen Kindern mit Scoyo, das zu verstehen, was sie da tun."
Unternehmer und 3-fach-Papa Daniel Bialecki im Interview auf daddylicious
"Wir sind für die Kinder da. Das ist das, was uns treibt. Wir wollen Kinderaugen leuchten sehen, wenn sie lernen."
"Wir fokussieren uns auf die 1. bis 7. Klasse, weil wir das Motiv haben, 'von Anfang an richtig'."
"Mit dem ersten Lockdown war klar, dass die Leute draußen wirklich Hilfe brauchen."
"Corona traf die Schulen komplett unvorbereitet. Deutschland hatte dafür nichts am Start. Gar nichts."
Ein Tipp aus dem Scoyo Online-Magazin für Eltern: "Der auditive Lerntyp: Lernmethoden und Tipps"
"Wir haben im letzten Jahr eigentlich so gut wie alles anders gemacht. Wir sind nicht mehr die selben."
"Corona war ein satter Tritt in den Hintern eines verkrusteten Bildungssystems."
"Es ist notwendig geworden, dass wir das Dreick aus Eltern, Schülern und Lehrern bedienen. Es muss eine durchintegrierte Lösung geben. Damit gibt es zum ersten Mal die Chance, dieses System wirklich zu verändern."
"EdTech (Educational Technology) geht sehr viel tiefer. Man kann in den gesammelten Daten beispielsweise auch erkennen, wo wir nicht gut erklären."
Die Startseite und das Nutzenversprechen von Scoyo
"Lernen mit Spaß? Spaß ist in Deutschland schwierig besetzt und wird oft mit Klamauk gleichgesetzt. Im Kern geht es um eigenmotiviertes Lernen - im Gegensatz zur Schule, die versucht, über die externen Faktoren der Noten zu motivieren."
"Es ist wichtig, dass ein softwarebasiertes System ganz viele Freiheitsgrade zulässt - nicht nur den für lineares, angepasstes Lernen."
"Es gibt eine Konvergenz zwischen den realen und virtuellen Lernwelten."
"Unsere deutschen Lehrpläne sind nicht tauglich für das, was Kinder in Zukunft brauchen. Es wird immer noch sehr viel auf Faktenwissen gesetzt. Da passt die Orientierung nicht. Und sie sind viel zu voll, weil sich keiner traut, etwas rauszuschmeißen. Damit fehlt wertvolle Zeit. Den Lehrern fehlt die Zeit, projektbezogener, explorativer und experimentieller zu arbeiten. Und den Kindern fehlt die Zeit, Fantasie zu entwickeln und ihre gelernten Kompetenzen in die Anwendung zu bringen. Und es geht noch viel weiter."
"Es ist als Lösungsanbieter auch noch wichtig, das bestehende System zu bedienen."
"Wenn du seit 13,14 Jahren im System arbeitest, wirst du ja fast bekloppt, weil kaum etwas passiert ist. Es ist unfassbar schwer, den richtigen Ansatzpunkt zu finden. Alles flutscht irgendwie weg. Das System hat keinen Kopf, den du ansprechen kannst. Das Bildungssystem besteht aus tausenden von Menschen, die das Problem haben, dass es kein Narrativ gibt."
"Ich suche Menschen, die mit verändern wollen."
"Es geht besser. Und wir können Inseln schaffen, wo es besser funktioniert. Dann scharen sich Menschen darum und das System muss reagieren, weil es sich von innen heraus verändert. Das ist der Angang den ich verfolge."
"Was wir uns nicht vorstellen können, das erreichen wir in der Regel auch nicht. Dieses Narrativ fehlt komplett. Das ist ein Monsterversagen der Politik - nicht nur in der Bildung, sondern auch gesamtgesellschaftlich."
"Ich habe momentan das Gefühl, wir bewegen uns quer. Wir dümpeln so dahin."
"Warum sollen denn 20 Kinder zusammensitzen und Vokabeln lernen?"
"Wenn wir Arbeitswelt in dem Maße flexibilisieren können, warum ist dann Schule so starr?"
"Ist dir schon mal aufgefallen, dass eine Schule einem Gefängnis ähnelt? Lange Flure, Signale rufen zur Pause und sie rufen wieder zurück, ..."
"Wir haben viele, viele Beispiele von besserer Schule bzw. besserem Unterricht. "
"Wir dürfen das Feuer nicht ausgehen lassen. Es ist tatsächlich eine reale Möglichkeit zur Veränderung, die auch bei dir, mir und jedem einzelnen liegt. Aber: es ist möglich!"
Mein Dank gilt Daniel für seine Zeit und seinen nachsichtigen Umgang mit den technischen Leitungsschwankungen während unserer Aufzeichnung. Und Alexander Karl (hypr) dafür, dass es uns beide zusammengebracht hat.