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130: 42 Wolfsburg - Die neue Schule der Zukunftsgestalter

Ingo Stoll • 15. Januar 2021

Dr. Max Senges

Die Welt von morgen besteht aus Software und Algorithmen - und Softwareingenieure werden dringend gebraucht. Doch was sollten sie lernen? Wie? Und wie vermittelt man parallel Verantwortung, Life Long Learning und Teamwork? 

Dr. Max Senges ist CEO und Rektor der neuen 42 Wolfsburg - "der coolsten Schule für zukünftige Softwareingenieure der Welt". Im Talk spricht er über das Vorbild google, die Philosophie, die konkreten Ausbildungskonzepte und darüber, was Organisationen und Gesellschaft davon lernen können. 

"Technologie muss heute mit sehr viel mehr Eigenverantwortung entwickelt werden."

Über Max Senges

Max Senges (1978) is the CEO and Headmaster of 42 Wolfsburg. Before Max worked at Google for 10 years mostly on Research Partnerships and Internet Governance. While in California (2014-2018) Max was Program Manager for Google Research where he build and led Google‘s IoT R&D Expedition (in partnership with e.g. Carnegie Mellon, Cornell Tech and Stanford). Later he became the Head of Google‘s Hardware User Research team. For more than 10 years Max works for and collaborates with Vint Cerf on Internet Governance, interoperability and open standards.


He is passionately thinking and working on the crossroads between academia and the private sector, internet politics, innovation, culture and philosophy of technology. In the last ten years he worked with academic, governmental and private organizations, centering on knowledge ecosystems, e-Learning and Internet governance.


Max holds a PhD and a Master’s Degree in the Information and Knowledge Society Program from the Universitat Oberta de Catalunya (UOC) in Barcelona as well as a Masters in Business Information Systems from the University of Applied Sciences Wildau (Berlin).


Quelle: http://maxsenges.com/?page_id=11

Zitate und Statements aus der Sendung

"Bei uns bilden sich die Softwareingenieure selber aus. Wir haben keine Professoren, keine Vorlesungen und dementsprechend auch keinen Abschluss. Wir bieten eine Umgebung, in der man zusammen mit Kommilitonen selber lernt."

 

"Die Idee des Lernens, dass jemand es besser weiß und einem das Wissen im Frontalunterricht vermittelt, kommt einem schoin etwas altbacken vor."

 

"Man würde gerne sehen, dass Kinder und alle Lerner die Sachen angehen, weil sie da Bock drauf haben und weil sie es verstehen wollen. Das ist der pädagogische Ansatz, den wir in der 42 Wolfsburg haben."

"Ich war früher als Schüler eher der Typ Hinterbank."

 

"Ich habe bereits 1995 beim Internet kapiert, dass das ziemlich großes Potenzial hat und vieles verändern wird."

 

"Mich interessieren seit langem die Fragen: Wie verändert das Internet die Welt? Und wie wird das Internet durch die Welt verändert? Es ist eine Wechselbeziehung."

 

"Ich sehe mich ein bisschen als Bewahrer dieser Positivbilder, die aus dem Internet entstehen können."

 

"Nach über zehn Jahren bei google kann ich sagen, dass es dort nicht die Menschen gibt, die uns manipulieren wollen oder irgendwelche verschwörungstheoretischen Dinge tun, sondern ganz einfach diesen Service am laufen halten wollen."

 

"Das Internet bedeutet permissionless innovation, wie Vint Cerf es nennt, d.h. jeder kann eine Internetseite, die er sich überlegt, launchen - ohne, dass er vorher bei der globalen Internetbehörde anfragt, ob er das darf oder nicht."

 

"Im Vergleich zu einem facebook, wo ich wirklich eine Gefahr für die Demokratie sehen, sind die Dinge, die man Google vorwerfen kann, in einer anderen Liga. Man muss da differenziert draufschauen."

 

"Bei mir ist eine Kombination aus Entrepreneurship, also der Frage 'Wie kommt neues in die Welt?' und wie kamm man daqbei Ethik und Verantwortung fördern."

"Die Rate derer, die danach direkt einen Job bekommen, ist nahe 100 Prozent - und das, obwohl wir keine Zertifikate vergeben."

 

"Der Appetit, neues zu lernen, ist eine Voraussetzung, um heute in Technologie erfolgreich zu sein - aber auch zu wissen, wo will man denn hin? Was sind denn die Ziel und Sinnfragen, die man für sich selber beantwortet? Daraus resultiert eine Selbstkontrolle und Selbsteinschätzung, welche Bereich und Opportunities sind für mich besonders interessant. Und wenn man diese Entscheidung als mündiger Mitarbeiter, als mündiger Bürger tritt, dann ist man natürlich auch dafür verantwortlich. Und das finde ich eine ganz entscheidende Komponente."

 

"Die Aspekte von Teamfähigkeit und Feedbackkompetenz halte ich für extrem praxisnah, aber auch für philosophisch aufgeklärt."

 

"Ich glaube, dass das jeder lernen kann, aber es muss natürlich - über welche Methode auch immer - ein Interesse dafür geweckt werden, dass es auch gelernt wird."

 

"Lernen ist heute immer noch oft eine Aufgabe, die von außen kommt, die man entweder gut oder schlecht macht und für die man dann gelobt wird. Das geht sehr, sehr früh los. Deswegen ist es so - obwohl wir natürlich jüngere Leute haben - dass die bereits stark geprägt sind."

 

"Es ist nicht Diskutieren oder gar Debattieren, wo es um das Gewinnen geht, sondern um Deliberieren, d.h. man sucht nach der besten gemeinsamen Lösung."

 

"Ich bin immer happy, wenn die WARUM-Frage aufkommt."

Links zur Sendung

 

Mein Dank gilt Max Senges für den verzeihenden Umgang mit dem verdödelten Ersttermin zur Aufnahme - und natürlich seinen Insights in die Schule der Zukunftsgestalter.

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