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Entscheidung: Schule

Petra Stoll • 29. November 2020

Die Quinta do paraiso

„Caravan-schooling“ - ein spannendes und heikles Thema zugleich. Ich hatte eine etwas verklärte und romantische Vorstellung davon. Ich sah mich mit meinen Jungs im Einklang mit der Natur und den Schulbüchern unter der Sonne Sloweniens, Spaniens und Portugals sitzen. Die Jungs motiviert und glücklich, einen 1-zu-1-Unterricht zu haben. Ich ebenso motiviert und glücklich, meinen Kinder viel beizubringen... die Realität sieht leider etwas anders aus.


Ingo und ich sind keine Pädagogen, das weiß ich. Und wir haben die Doppelrolle als Lehrer/in und Elternteil. Wir haben verschiedene Konzepte ausprobiert. 5x die Woche Schule, 3x die Woche Schule für 2 Stunden, gar keinen Unterricht, Wochenpläne mit eigener Zeiteinteilung, mit Druck, ohne Druck, Englisch-Spiele und Matheapps.


Ich denke, das ganze wäre wirklich gelungen, wenn wir Kinder hätten, denen Lernen so richtig Spaß macht und wir Eltern wären, die total Lust haben, unseren Kindern den Unterricht hinterherzutragen und mit einer konsequenten Engelsgeduld Stoff zu vermitteln.


Nein. Das passt einfach nicht. Aber was sind die Alternativen? Gar keinen Unterricht? Nein, die Jungs brauchen brainfood und sind echt unausgeglichen, wenn sie nix sinnvolles zu tun haben. Daher die Idee des Besuchs einer richtige Schule. Wir haben bis jetzt nur Absagen von Schulen bekommen. Die meisten haben keine Kapazitäten frei und haben mit den ganzen Corona-Auflagen schon genug zu tun.

 

ABER: wir haben eine Aufnahme-Chance bei der DSA - der Deutschen Schule an der Algarve - bekommen. Wir haben es uns mit der Entscheidung echt nicht leicht gemacht.


Dafür sprachen:

  • neue Freunde für die Jungs; auch über einen längeren Zeitraum
  • guter Unterricht an einer kleinen Privatschule mit sehr kleinen Klassen (gerade mal 5 bzw. 9 Kinder)
  • deutsche Sprache mit Erlernen von Portugiesisch 
  • anscheinend sehr nettes und motiviertes Lehrerteam


Dagegen sprachen: 

  • Rückkehr zum Alltag inkl. frühem Aufstehen, Brote schmieren, Hausaufgaben, etc.
  • ungeplante hohe Kosten, da Privatschule
  • die Schule ist mit dem Auto eine 1/2 Stunde mit Mautgebühren, eine 3/4 Stunde ohne Mautstraße entfernt - also viel Zeit und Geld für Maut und Sprit
  • die Schule nimmt die Jungs nur ab 6 Monaten auf (wir wollten eigentlich nur 3-4 Monate hier in Portugal überwintern)

 

Nach etlichen Gesprächen, Diskussionen und Familienräten haben wir uns FÜR die Schule entschieden! Vom 02.12.2020 bis 31.05.2021 werden die Jungs hier zur Schule gehen. Diese Entscheidung zieht noch weitere Konsequenzen mit sich. Wir tauschen unser Normaden-Leben gegen ein „wie-fühlt-es-sich-eigentlich-an-im-Ausland-zu-wohnen“-Leben ein und werden für 3-4 Monate ein Ferienhaus in der Nähe der Schule mieten. Wir haben uns schon ein Haus angeschaut, was für uns aber nicht passt. Morgen früh schauen wir uns ein anderes Haus in Carvoeiro an. Der Schulweg ist dann nur 13 min und zum Strand zu Lennis Surfunterricht ist es auch nicht weit.

Kommentare

barbaraLuszcz

Eine feste Bleibe hilft dann auch dem Camping-Grinch und ich drücke Euch die Daumen für eine schöne Bleibe. Unsere in Andalusien wartet auch noch auf uns, aber vorläufig wird das nichts und wir sind im Herbstblues. Liebe Grüße von Bärbel und Reinhard.


Karin Lambrecht

Ich glaube Ihr habt eine gute Entscheidung getroffen. Wünsche euch viel Glück, dass alles so wird wie Ihr es euch erhofft. Carvoeiro ist mein Lieblingsort an der Algarve. Liebe Grüße aus dem kühlen Norden.


Viviane ÖZKILINC

Ach????
Das mit den 6 Monaten habe ich erst jetzt im Detail mitbekommen. Das ist ja eine interessante Wendung !! Damit hatte ich nicht gerechnet. Bin weiter gespannt!!

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