Audiografie-Festival

Audiografie-Festival

29. Dezember 2020,

16.16 - 19.19 Uhr


Line-Up

"Eigentlich müssten wir gerade jetzt und in diesem Jahr ein Audiografie Festival machen", sagte mein Freund und Audiografenkollege Frank Sonder am Abend des 20. Dezember in unserem Gespräch. Ganz genau.


Ein Festival mit Wohnzimmeratmosphäre! Spontan, familiär und inspirierend. Für alle, die Lust haben, sich über Erfahrungen, Ideen und Projekte rund um Audiografie auszutauschen.

Und mal ganz ehrlich, dieses Jahr hatten wir zwei Tage vor Silvester eh nichts Besseres zu tun ... also fand es statt, das erste Audiografie Festival der Welt! 


Es war ein echtes Fest - und versöhnlicher, positiver und inspirierender hätte für uns das Jahr 2020 nicht ausklingen können. Demnächst dann hier weitere Nachberichte und Highlights vom Festival ...

Isabel Karajan
"Tingsy audio.theater"

Im September 2019 ist das Buch „Deine Wahl“ von Christopher Peterka auf Isabel gestoßen. Es war die Begegnung eines scharfen Intellekts, und einer empathischen Seele.


Das Buch beschreibt sich, als einen Weckruf, für den Wandel. Zitat: „Du bestimmst mit, wie diese Welt zukünftig aussehen soll: »Weiter so« oder »ab jetzt anders«? Deine Wahl.“ Zitat Ende.


Es war der Beginn eines audiophilen Selbstexperimentes, irgendwo zwischen Lesung, Improvisation und Selbstgespräch.

In Zeiten der Coronapandemie enstanden im Zusammnespiel mit Audiograf Ingo Stoll zahlreiche Aufnahmen - nur mit einem Handy und einem einfachen Handmikrofon. Vollständig über die Distanz, ohne sich jemals persönlich getroffen zu haben.


Für das Festival öffnete Isabel die Hexenküche des Audiotheaters zum allerersten Mal und gab exklusive Einblicke in das Stück, ihre Motivation und ihre Erfahrungen. 

Katharina Thoms

"Mensch Mutta"

Die Mutter der Journalistin Katharina Thoms hat ihr halbes Leben in der DDR verbracht. Ein ganz normales Leben, dachten beide lange Zeit.


Im Gespräch für die sieben Folgen des Podcasts „Mensch Mutta.“ zeigen sich die kleinen Besonderheiten in der Vergangenheit der Mutter: die Arbeit im katholischen Ferienheim für Kinder, der von der Tante aus Kanada bezahlte Farbfernseher oder die verschlafene Nachricht vom Fall der Mauer. 

Eine kurzweilige und professionell produzierte Geschichtsvermittlung aus persönlicher Sicht.
(Quelle: 
Grimme Online Award).

Dr. Katrin Valentin
& Petra Haberl

"Kassette machen"

Zwei Freundinnen Mitte Zwanzig beschließen, ihre Gespräche über das Leben und alles, was sie bewegt, auf Kassette aufzunehmen. Das war vor 23 Jahren. Seit diesem Moment treffen sie sich alle paar Monate. Und sie hören sich ihre Erzählungen gemeinsam an, um darüber zu reflektieren. 


Alle zehn Jahre nehmen sie sich dafür ein ganzes Wochenende und durchleben die letzte Dekade im Zeitraffer noch einmal gemeinsam. Im Anschluss an diese Reisen durch die Zeitschleifen treffen sie lebensverändernde Entscheidungen.


Sie sind die Gäste im Masters of Transformation Podcast 129 "Kassette machen" und erleben eine Welle positiver Resonanz aus der Hörerschaft.

Auf dem Festival hatten alle die Gelegenheit, mehr zum "Kassette machen" zu erfahren und natürlich eigene Fragen an die beiden zu stellen.

Michael Osterhoff
"Leben für die Biografie"

„Wer wissen will, was wahre Geschichte ist, der erfährt es in den viel zu raren Biographien der unbekannten Privatleute“ - dieses Zitat von dem deutschen Historiker Sebastian Haffner hat Michael Osterhoff mit dazu inspiriert, persönliche Biographiefilm zu produzieren.


Bei einer Trauerfeier wurde dem Kulturwissenschaftler und Medienproduzent deutlich, wie unglaublich traurig nicht nur der Todefall seiner Tante war, sondern auch der damit verbundene Verlust einer großen Geschichtenerzählerin zu beklagen war.


Es war schließlich ein großes Glück für die gesamte Familie, als sie später ein Buch fanden, in dem die Verstorbene fein säuberlich eine Vielzahl von familiären und persönlichen Geschichten aufgeschrieben und mit Fotos versehen hatte. Das war der Ausgangspunkt für Michael Osterhoff - vor gut 15 Jahren.

Auf dem Festival gab er Einblicke, ob und wie man mit privaten Biografien Geld verdienen kann.


Er berichtete aus seinen Erfahrungen in Deutschland und weltweit. Ein absoluter Pionier mit unfassbar viel Erfahrungen.

Ein Ausschnitt seiner internationalen Biografien auf vineo: Interview_Kim_Siblings_Parents from Everyword - More than you know 

Dr. Klaus Weyler
"Vom Kämpfer zum Tänzer - Die Erfahrung meiner Lebensaudiografie"

Klaus Weyler ist Jahrgang 1940, geboren in Mailand und aufgewachsen in Südtirol. Sein Leben kennzeichnet ein massiver Bruch: im Alter von 45 brechen er und seine Welt zusammen. Von da an beginnt ein neues Leben, in einer neuen Stadt, mit einer neuen Frau und in einer neuen Rolle.


2019 hat er sich entschlossen, in einer Audiografie aus seinem Leben zu erzählen. Für die Gespräche mit Audiograf Ingo Stoll gab es keine Vorlagen oder Orientierungsmarken, denn es war das erste Projekt dieser Art. Klaus Weyler hat sich darauf eingelassen.


In seinem Impuls auf dem Festival sprach er darüber, was ihn motiviert hat und welche Erfahrungen er während des Prozesses und nach der Veröffentlchung gemacht hat.

Seine Audiografie vom Weg in die persönliche Freiheit - und nach vorne ist mittlerweile als Podcast-Serie öffentlich:

Ingo Stoll
"Die Magie der Audiografie"

"Wer Geschichten erzählen will, sollte vor allem gut zuhören." Diese Fähigkeit steht im Zentrum der diversen Audiografieformate von Deutschlands erstem Audiografen.


Mit seinen empathischen „Portraits zum Zuhören“ hat er ein komplett neues Format begründet.


Und sein MoTcast (Masters of Transformation Podcast) gehört zu den beliebtesten Management-Podcasts für Innovation und Veränderungsimpulse im deutschsprachigen Raum.

Mit der Gründung der Akademie für Audiografie und gemeinsam mit immer mehr Mitstreiter*innen im audiografischen Netzwerk arbeitet er daran, seiner Vision Schritt für Schritt näher zu kommen und zu einer Zuunft mit "einen Audiografen in jeder Stadt der Welt" beizutragen. 

Frank Sonder
Festival-Moderator

"Wir müssen endlich aufhören mit dem Dualismusgerede von realen und virtuellen Räumen. Es gibt nur eine Wirklichkeit. Und in jeder Form können wir echte Erlebnisse und Emotionen gestalten."


Inspiration, neue Räume und neue Menschen - das ist immer schon das Spielfeld und die Philosophie des Multitalents aus Berlin.


Frank experimentiert mit Events in VR, Online Spielen und auf allen Feldern, die da anfangen, wo die übliche Videokonferenz aufhört. Und grade hat er das SEVENFRIDAY YFPF, das weltweit erste virtuelle Festival "to celebrate life and support artists", initiiert und organisiert. Und schon geht es für ihn hier weiter. 

Frank ist Teil des audiografischen Netzwerkes und er hat dieses Festival mit seiner großartigen Moderation und seinen Erfahrungen über "Reale Erlebnbisse im Virtuewllen" erst möglich gemacht! Auf dem Festival hat er charmant durch das Programm geführen.

Melanie Mengerick Esch und Martina Ewe-Esch
"Die Audiografie unseres Vaters"

"Unser Vater, Gustav Adolf Esch (genannt „Pöp“), wurde am 11.12.1940 geboren. Er wuchs in einem Waisenheim in Süddeutschland auf, da seine Eltern im Krieg gestorben waren.


Über die Zeit im Waisenheim schwärmt unser Vater heute noch. Dort gab es die lieben „Tanten“, welche die Kinder großzogen und liebevoll behandelten. Im Waisenheim lernte unser Vater viele gute Freunde kennen, zu welchen er teilweise bis heute Kontakt hält ..." - mit diesen Worten begann die Bewerbung der drei Töchter für ihren Vater im Juni 2019 beim Projekt Lebensgeschichte der Akademie für Audiografie.

Mittlerweile hat Audiograf Frank Sonder die Produktion erstellt und an die Familie übergeben. Mit ihrem Festivalbeitrag berichteten die Töchter über ihre Motivation, Perspektiven und ihre Erfahrungen mit der Lebensaudiografie.

Praxiswerkstatt Audiografie

Wir machen einige Breakout Sessions, um euch ganz konkrete Tipps und Erfahrungswerte zum Selbermachen mitzugeben - beispielsweise zu folgenden Themen:


  • Storytelling für Audio - Wie erzähle ich eine Geschichte spannend(er)?
  • Meine erste Audiografie - So einfach kann es losgehen!
  • Die Kunst der richtigen Fragen - Ideen zur Interviewführung 


Diese Workshops finden parallel in kleinen Gruppen statt, so dass ihr die Wahl habt.


Mehr Informationen über die Akademie für Audiografie finden sich hier.

Musikperformance

Fleckl-Duo

Fleckl-Duo

Bestehend aus dem Klarinettisten Christian Spitzenstätter und dem Pianisten Florian Reider hat es sich das Fleckl-Duo zur Aufgabe gemacht, unbekanntes Repertoire aufzuarbeiten und vor allem die bisweilen vernachlässigte kammermusikalische Literatur für Bassklarinette und Klavier in den Vordergrund zu stellen.


Dabei gilt es, vor allem die Arbeit zeitgenössischer Komponisten, darunter auch Originalkompositionen von Reider und Spitzenstätter, zu präsentieren und einem größeren Publikum zugänglich zu machen.


Christian Spitzenstätter

Der Tiroler Musiker Christian Spitzenstaetter wurde 1994 geboren. Sein Weg als Interpret führt ihn von „klassischer“ Solo- und Kammermusikliteratur über Jazz bis hin zur zeitgenössischen, improvisierten und konzeptuellen Musik.


Als Komponist konnte er unter anderem Werke im Auftrag der Jeunesse Österreich, der Academia Vocalis und der Tiroler Festspiele Erl schaffen.

Florian Reider

Florian Reider, geboren 1994 in Tirol, begann seine musikalische Laufbahn als Pianist im Alter von sieben Jahren an der Landesmusikschule Wörgl bei Johannes Chmel. Im Herbst 2008 setzte er seinen Werdegang am Tiroler Landeskonservatorium bei Sebastian Euler fort und von 2013 bis 2017 studierte er Klavier Konzertfach bei Gerhard Geretschläger an der Musik und Kunst Privatuniversität Wien.


Momentan studiert Reider Jazzklavier an der MUK Wien bei Aaron Wonesch und unterrichtet Klavier in der Landesmusikschule Wörgl. Weiters erlernt er seit 2010 das Trompetenspiel, momentan bei Simon Plötzeneder. Auftritte führten ihn unter anderem in das Wiener Konzerthaus, die Yamaha Concert Hall, den Jazzclub ZWE, das Porgy & Bess und das Erler Festspielhaus.


Vor allem ist Reider als Kammermusiker und Jazzmusiker tätig und war in diesen Funktionen bei nationalen und internationalen Festivals und Wettbewerben, wie Wien Modern, dem Outreach Music Festival, Fintdaz Iquique (Chile), dem Marianne Mendt Jazzwettbewerb, Jazzhaus Freiburg Jazzklavierwettbewerb, Musica Juventutis, etc. engagiert.

Ausverkaufte Premiere und ein guter Zweck

Unser Wohnzimmer hatte Platz für 50 Gäste und das Festival war ausverkauft.
 

Jeder Gast (alle!) zahlte einen Beitrag zwischen 16,16€ und 19,19€ in die Vertrauenskasse - für einen guten Zweck. Mit dem Geld decken wir die Lizenzkosten bei Zoom und die Auslagen.


Mit dem, was übrig bleibt (ca. 1.000 €), konnten wir ein audiografisches Projekt ganz im Sinne des Festivals unterstützen: Den Schweizer Verein Biografiearbeit mit Kindern.

"Der Verein Biografiearbeit mit Kindern fördert Biografiearbeit für Pflegekinder, Kinder im Heim, Adoptivkinder, Kinder mit Migrationserfahrung, Kinder in Patchworkfamilien."


Es war ein echtes Fest - und versöhnlicher, positiver und inspirierender hätte für uns das Jahr 2020 nicht ausklingen können. Demnächst dann hier weitere Nachberichte und Highlights vom Festival ...

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